"Ein kleines Mädchen (Dörte Lyssewski) mit großer Angst im Gesicht. Es tritt ein durch eine lichtgefüllte Tür im Bühnenhintergrund und geht durch die Dunkelheit nach vorn an die Rampe. Dort bleibt Lyssewski, barfuß wie die Güte selbst und gekleidet in den schneeweißen Humphrey-Bogart-Trenchcoat der Gerechten, stehen und rührt sich nicht vom Fleck für den Rest des Abends. Die ganze glückliche, grausame und mörderisch vergebliche, das Weltbild aus den Angeln hebende Geschichte der Johanna aus Lothringen, die da hinter ihrem Rücken Stück für Stück in Rückblende erzählt wird von Bruder Dominik (Jean François Sivadier), gesungen vom Chor des Volkes, den Herolden und Heiligen, spiegelt sich nur in ihrer Miene. Das reicht. Mit minimalistischen Mitteln, einem Verschieben der Augenbraue, einem kaum sichtbaren Lächeln kann Lyssewski ganze Symphonien wider-streitender Gefühle ausdrücken." Eleonore Büning in der FAZ vom 6. Mai 20003
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