Der Bühnenraum ist ausgekleidet mit weißem Papier, ein unbeschriebenes Blatt für die kommenden Eereignisse. Tom Rackwell sitzt in einer Ecke und träumt davon, Ann Rulove zu heiraten, doch ihm fehlt das Geld dazu. Ann Trulove erscheint, ein Video belebt die Bühne mit einer grünen Landschaft. Nach kurzer Zeit erscheint Nick Shadow und beseitigt anscheinend die Schatten, die über Tom liegen, indem er dessen große Erbschaft von einem unbekannten reichen Onkel verkündet. Der Weg zur Heirat mit Ann Trulove wäre frei, doch Rakewell zieht zuerst in die Stadt, vergnügt sich mit Dirnen, kauft einen großen Wohnsitz. In seiner Langweile lässt Rackwell sich von Shadow zur Hochzeit mit Baba la Turque, einer bärtigen Person, überreden, die die Wohnung mit Schaurigkeiten vollstopft, die selbst aus der Decke herausbrechen. Shadow überlistet Rackwell zum Kauf einer Brotproduktionsmaschine, die Rackwell in den finanziellen Ruin treibt. Die Habseligkeiten, einschließlich der Tochter, werden an gierige Käufer versteigert. Shadow fordert die Seele von Rackwell, lässt sich aber noch auf ein Kartenspiel ein, das Rackwell trotz der Tricksereien Shadows gewinnt. Rackwell endet trotz der Pflege durch Trulove im Wahnsinn.
Der Regisseur Simon McBurney sah in der Oper die Aufgabe, die innere Welt von Tom Rackwell darzustellen, wie sie Igor Strawinsky in seiner Musik komponiert hat. Ein Instrument hierzu waren die Videos, die den Verfall der Welt von Tom Rackwell zeigten. Paul Appleby spielte überzeugend die traurige Welt des Tom Rackwell, Julia Bullock verkörperte die komplexe Emotionalität von Ann Trulove. Im Gegensatz zu den Bildern von Hogarth haben die Librettisten einen Teil der Schuld am Niedergang von Rackwell auf den Verführer Shadow verschoben. Der Dirigent Eivind Gullberg Jensen mit dem Orchestre de Paris beeindruckten mit ihrer Interpretation der Musik von Igor Strawinsky.
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Redaktion: Dr. Georg J. Vigier,
Kulturnetz Juli 2017