Festival
d'Aix-en-
Provence


Festival d'Aix-en-Provence 2017:

Carmen
Komische Oper in vier Akten von Georges Bizet,
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Rezitative neu geschrieben von Dimitri Tscherniakov
4., 6., 8., 10., 13, 15., 17. und 20. Juli 2016,
19:30 h bis 22:30 h, im Grand Théâtre de Provence
   

Dirigent Pablo Heras-Casado
Regisseur Dmitri Tscherniakov
Carmen Stéphanie d'Oustrac, Mezzosopranistin
Don José Michael Fabiano, Tenor
Micaëla Elsa Dreisig, Sopranistin
Escamillo Michael Todd Simpson, Bariton
Frasquita Gabrielle Philiponet, Sopranistin
Mercédès Virginie Verrez, Mezzosopranistin
Zuniga Christian Helmer, Bariton
Libretto französisch/deutsch

Offiziell soll Don José Micaëla zu einem Filmstudio begleiten, wo sie eine Filmrolle übernehmen will. Don José bleibt einige Zeit in der luxuriösen Empfangshalle allein bis eine Personengruppe auftaucht, die ihn in ihre Aktionen einbezieht. Don José weiß nicht, wo er sich befindet: Ist er in einem Filmstudio? In Einer Therapieanstalt? Was ist seine Rolle? Der Regisseur Dmitri Tscherniakow hat die Handlung der Oper neu gestaltet, da er die alte Fassung der Oper heute nicht mehr für glaubhaft hält. Dadurch befreit er die Oper Carmen von ihrer überlieferten Tragik und eröffnet eine neue Leichtigkeit. Aix zeigt Carmen in einer völlig neuen Form, die vom Publikum begeistert angenommen wird.

Für eingewisses Rätseln sorgt das Messer mit versenkbarer Klinge. Es wird deutlich gezeigt, dass es nur ein Theatermesser ist, aber Don José kann den Wechsel zwischen Spiel und Ernst nicht erfassen. Er fügt sich den Anweisungen, weiter zu spielen, aber für ihn wird das Spiel schließlich verzweifelter Ernst. Michael Fabiano meistert seine Rolle als Don José musikalisch und schauspielerisch hervorragend. Stéphanie d'Oustrac als Carmen und Elsa Dreisig als Micaëla begeistern das Publikum. Lange, stehende Ovationen beschließen eine überragende Aufführung. Dmitri Tscher-niakov hat mit Pablo Heras-Casodo eine neue Möglickeit der Präsentation von Opern eröffnet.

 

 

 

 

Redaktion: Dr. Georg J. Vigier, Kulturnetz     Juli 2017